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  • AutorenbildArmin Albat

Ortsratssitzung am 13. August 2024

Am 13. August hat sich der Ortsrat in Röddensen im Foyer der Firma Götting KG getroffen. Ein herzlicher Dank geht an Herrn Götting für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und die Bewirtung!


Die Sitzung wurde von einem großen Themenblock dominiert: Wie soll es im Altwarmbüchener Moor weitergehen? Die Region Hannover plant dort gemeinsam mit dem Land Niedersachsen ein umfassendes Renaturierungs- und Wiedervernässungsprojekt. Das Projekt wurde am 13. August umfassend bei uns im Ortsrat vorgestellt.


Zu Besuch waren Herr Dr. Heitefuss aus dem Nieders. Umweltministerium, Herr Palandt als Umweltdezernent der Region Hannover und Herr Hollenbach aus dem Team Naturschutz Ost der Region Hannover. Sobald der Vortrag öffentlich verfügbar ist, werde ich den Link hier einfügen.


Derzeit wird das Altwarmbüchener Moor nur noch in Randbereichen wirtschaftlich genutzt. Der Torfabbau wurde nach dem 2. Weltkrieg eingestellt. Das umfangreiche Entwässerungssystem funktioniert allerdings noch. Daher wird das Moor von Jahr zu Jahr trockener. Der Lebensraum für moortypische Pflanzen und Tiere wie etwa Torfmoose, Wollgras, Moosbeere und Sonnentau sowie Frösche, Eidechsen, Schlangen und Insekten wird dadurch immer kleiner. Stattdessen wird das trockengelegte Moor von Adlerfarn und Pfeifengras überwuchert. Birken, Fichten und Kiefern verdrängen die moortypische Vegetation und sorgen durch Verdunstung über Blätter und Nadeln für eine weitere Austrocknung.


Diese Abwärtsspirale soll jetzt durchbrochen werden. Die Gräben sollen geschlossen werden, das Wasser im Moor zurückgehalten werden. Dafür müssen das Land Niedersachsen und die Region Hannover die Grundstücke der betroffenen Eigentümer aufkaufen oder deren Einverständnis für die Durchführung der Maßnahmen einholen. Für den Flächenankauf und die Kosten der Maßnahmenumsetzung will die Region Hannover einen Förderantrag bei der EU stellen. So sollen 10 Mio Fördergeld eingeworben werden.


Im Ortsrat ging es jetzt um die Frage, ob die Stadt Lehrte diesen Förderantrag unterstützen und eigene städtische Flächen für das Projekt zur Verfügung soll. Die entsprechende Beschlussvorlage findet sich HIER.


Ich finde es großartig, dass sich Region und Land jetzt an die Renaturierung heranwagen. Es wird höchste Zeit, um zu retten, was noch zu retten ist. Außerdem ergeben sich durch das Projekt positive Wirkungen auf den Klimaschutz. Die negativen Folgen des Klimawandels - wie z.B. Schäden durch zunehmende Starkregenereignisse - werden durch die Wasserrückhaltung im Moor reduziert.


Dennoch gibt es auch zahlreiche Befürchtungen von Grundstückseigentümern und Anwohnern. Es wurde vorgestellt, das Grundstückseigentümer mehrere Optionen haben: Sie können ihre Parzelle verkaufen oder auch einfach die Maßnahmen dulden. Entsprechende Informationsveranstaltungen für die Eigentümer folgen in den nächsten Monaten.


Im weiteren Verlauf der Sitzung hat der Betriebsleiter der Stadtentwässerung dargestellt, dass eine Wasserrückhaltung im Moor auch für Hochwasser- und Dürresituationen von Vorteil ist. Extreme Starkregenereignisse und Dürreperioden können durch eine vorübergehende Wasserspeicherung im Moor in ihren Auswirkungen abgemildert werden und sich ausgleichen.


Des weiteren wird ein Anstieg des Grundwasserspiegels in Kolshorn ausgeschlossen, so die Aussage aus dem Umweltausschuss, der zwei Wochen später am 27. August 2024 getagt hat. Details zu diesen und anderen Fragen werden im Laufe des Verfahrens detailliert erarbeitet. Noch steht man ganz am Anfang und es muss zunächst Geld eingeworben werden.


Ich habe darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, mit den betroffenen Wiesen- und Weidenbesitzenden ins Gespräch zu kommen und Lösungen insbesondere für die Pferdehaltung zu finden.


Die Kollegen der CDU im Ortsrat konnten sich in der Kürze der Zeit noch keine abschließende Meinung zum Beschlussvorschlag bilden. Daher haben wir im Ortsrat keine Abstimmung vorgenommen, sondern die Entscheidung den nachfolgenden Ausschüssen und Gremien überlassen.

Im weiteren Verlauf der Sitzung ging es dann um den Röddenser Graben. Hier kam es während des "Weihnachtshochwassers" zu örtlichen Überflutungen. Es scheint nicht bei allen Beteiligten ganz klar zu sein, welche Pflichten die jeweiligen Anwohner und die Stadtentwässerung haben. Von der Stadtentwässerung wurde allerdings klargestellt, dass eine Grabenvertiefung den Abfluss nicht verbessern wird. Es gehe eher um Hindernisse, die zu beseitigen sind. Im Ergebnis war man sich aber einig, dass eine Begehung des Grabens durch die Stadtentwässerung und die Grundstückseigentümer*innen sinnvoll und hilfreich wäre, um die aufgeworfenen Fragen zu klären.


Zu fortgeschrittener Stunde wurde dann noch sehr umfassend der Kindergartenbedarfsplan vorgestellt. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass in Aligse zwei weitere Krippengruppen geplant sind. Problematisch ist jedoch, dass keine ausreichenden Flächen dafür vorhanden sind.


Gegen Ende der Sitzung haben dann der Förderverein der Feuerwehr Aligse, die Schützengesellschaft Aligse und die Kameradschaftskasse der Feuerwehr Kolshorn ihre Förderanträge auf Ortsratsmittel vorgestellt. Darüber wird der Ortsrat in der nächsten Sitzung entscheiden.


Weitere Details zur Sitzung (z.B. zu den Anträgen auf Lärmschutzmaßnahmen für Anlieger der B443 wegen ALDI) finden sich auf im Protokoll, das im öffentlich zugänglichen Bürgerinformationssystem der Stadt Lehrte veröffentlicht wird - LINK folgt, wenn das Protokoll da ist.

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